Neue EU-Strategie bis 2040 – Ein Rückschritt für die Nachhaltigkeit?

Was steckt hinter dem neuen EU-Plan?
Anfang 2025 hat die Europäische Kommission ihre neue Vision für das europäische Agrar- und Lebensmittelsystem bis 2040 vorgestellt. Ziel ist es, eine langfristige Perspektive für Landwirte, Verbraucher und die Umwelt zu schaffen. Im Zentrum stehen dabei vor allem die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Versorgungssicherheit sowie eine krisenresistentere Landwirtschaft. Auch die Entbürokratisierung von Agrarförderungen ist ein erklärtes Ziel.
Kritik von Umweltverbänden und der Bio-Branche
Diese Entwicklung sorgt für breite Kritik seitens Bio-Verbänden, Umweltorganisationen und Klimaschützern. Besonders der Rückbau ambitionierter Nachhaltigkeitsziele stößt auf Ablehnung. So wurde in der Farm-to-Fork-Strategie noch das Ziel formuliert, bis 2030 mindestens 25 % der EU-Flächen ökologisch zu bewirtschaften – dieses Ziel spielt in der neuen Strategie keine aktive Rolle mehr.
Auch Themen wie Biodiversität, Bodengesundheit und die dringend notwendige Reduktion von Pestiziden finden kaum noch Beachtung. Die neue Strategie bleibt hier vage und verzichtet auf konkrete Maßnahmen, obwohl genau diese Punkte für eine zukunftsfähige Landwirtschaft entscheidend wären.
Auswirkungen auf die ökologische Landwirtschaft
Für Öko-Betriebe in Europa bedeutet der neue Kurs Unsicherheit. Wenn Nachhaltigkeit nicht länger ein zentrales Kriterium ist, könnten Fördermittel sinken. Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsdruck, insbesondere wenn konventionelle Betriebe bevorzugt werden. Die dringend benötigte ökologische Transformation der Landwirtschaft könnte dadurch ins Stocken geraten – mit negativen Folgen für Klima, Umwelt und die Qualität unserer Lebensmittel.
Fazit: Fortschritt mit Fragezeichen
Der Plan der EU-Kommission bietet zwar wirtschaftliche Perspektiven, lässt jedoch zentrale ökologische und soziale Fragen unbeantwortet. Für Bio-Landwirte, Umweltinitiativen und bewusste Konsument:innen wirkt die neue Strategie wie ein Schritt zurück.
Die Zukunft der Landwirtschaft darf nicht rein ökonomisch gedacht werden. Sie muss ökologisch tragfähig, sozial gerecht und klimaresilient sein.